Mittwoch, 6. Dezember 2017

Thalea Storms Blogger Adventskalender Türchen 6

(@CC0 Creative Commons, Quelle)

Heute können wir bereits das 6. Türchen unserer Adventskalender öffnen! 
Und noch dazu habt ihr heute Morgen hoffentlich ein paar schöne Kleinigkeiten in euren Schuhen vorgefunden 😉

Ich wünsche euch bereits an dieser Stelle einen schönen Nikolaus-Tag!



Der heutige Tag steht gleichzeitig unter einem ganz anderen Stern, denn auch heute erwarten euch interessante Informationen über die Autorin Thalea Storm! Es ist nämlich auch der sechste Tag unserer Thalea Storm Blogger Adventskalender. Wir öffnen heute auch hier das sechste Türchen und dahinter verbirgt sich der gelernte Beruf von Thalea Storm!


Autoren sind in den meisten Fällen nicht sofort in dieses Berufsfeld eingestiegen, nachdem sie zum Beispiel die Schule beendet haben.
Meist lernt man einen ganz "normalen" Beruf, so wie es auch bei Thalea Storm der Fall ist.
Ihr gelernter Beruf ist:

Sozialpädagogin

Ich persönlich fand den Beruf der Sozialpädagogen immer wahnsinnig spannend. Auch mich hat es begeistert, mit Menschen arbeiten und eine Hilfe sein zu können.
Umso mehr freue ich mich, euch heute Thaleas Beruf etwas näher bringen zu können.

Oft wird die Sozialpädagogik mit der Sozialarbeit gleichgesetzt, doch in der Sozialpädagogik wird verstärkt auf die Didaktik des Vermittelns und Lehrens zurück.  Ausgebildet werden Sozialpädagogen in einem Diplomstudiengang und das vorwiegend an Fachhochschulen, Hochschulen oder Berufsakademien.

Zu den klassischen Einsatzfeldern gehört vor allem die Jugendhilfe mit Heimerziehung, Familienberatung oder Jugendhilfe. Doch genauso gehören Tätigkeiten in den Bereichen Schulsozialarbeit, Drogenberatung oder Arbeit mit Migranten wie Flüchtlingshilfe.
Der Beruf der Sozialpädagogen ist wahnsinnig vielseitig und erfordert auch vielseitige Kompetenzen und meiner Meinung nach ein großes Herz.

Doch was sagt die Autorin Thalea dazu? Wie ist es ihr ergangen?

Bevor ich mich entschloss, als Autorin tätig zu sein, habe ich natürlich einen ganz normalen Beruf gelernt. Über den möchte ich heute ein bisschen was erzählen.



Ich bin jetzt 28 Jahre, habe das Abi erfolgreich absolviert und wurde anschließend von meinen Eltern in eine langweilige Büroausbildung gesteckt. Die habe ich mehr schlecht als recht durchgezogen, denn mein Herz schlug eigentlich für einen anderen Bereich: Die soziale Arbeit. 
Kaum war ich mit der Büroausbildung durch, habe ich mich für das Studium beworben und wurde direkt genommen. 

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Sozialpädagogik ist meiner Meinung nach kein Beruf, den man einfach erlernt. Ich glaube, ich hätte unzählige Vorlesungen besuchen können, es hätte mich niemals ausreichend auf das wahre Leben vorbereitet. Und wenn man in einem Beruf dem wahren Leben begegnet, dann in dem der Sozialpädagogin. Ursprünglich mochte ich einfach die Arbeit mit Menschen und die Möglichkeit, ihnen auf professionelle Art und Weise in schwierigen Situationen zu helfen. Der Beruf ist sehr vielseitig: Man kann mit Kindern, Erwachsenen, alten Menschen, psychisch oder physisch Erkrankten, Suchtkranken, Obdachlosen und und und arbeiten. Die Auswahl ist riesig. Grob kann man sagen: In jedem Bereich, in dem Menschen Unterstützung gebrauchen könnten, ist der Sozialpädagoge gefragt. 
Um einen kleinen Einblick in die Tätigkeit zu erhalten, habe ich mein Praxissemester in einem Kinder- und Jugendheim absolviert. Eine absolut prägende Zeit, die mich von heute auf morgen ins kalte Wasser geschmissen hat. Plötzlich sah ich mich mit echten Schicksalen konfrontiert, fernab der Lehrbuchbeispiele. Das waren echte Menschen, echte Probleme und ich - eine völlig überforderte Studentin. 
Das schwierigste an diesem Beruf ist die Einsicht darüber, dass man nur helfen kann, wenn Hilfe gewollt ist. Ich habe eine Weile gebraucht, um das wirklich zu verinnerlichen. Als ich es endlich tat, ging es mir viel besser, doch bis dahin war es ein weiter Weg.

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Nach dem Studium hab ich den Wohnort gewechselt und kurze Zeit in einer Tagesgruppe für Grundschulkinder gearbeitet. Diese Tagesgruppe glich einem normalen Hort als Nachmittagsbetreuung, war jedoch auf verhaltensauffällige Kinder ausgelegt. Die Arbeit an sich klang interessant, doch ich musste schnell feststellen, dass dort nicht wirklich sozialpädagogisch gearbeitet wird, sodass ich mich recht schnell umorientierte und mir einen neuen Arbeitsplatz suchte.
Bis zu meiner Entscheidung, Vollzeitautorin zu sein, arbeitete ich dann in einem Coaching für Menschen, die irgendwann mal wieder auf dem Arbeitsmarkt integriert werden sollten, aber dazu erst einmal „fähig“ gemacht werden mussten. Das heißt, sie brauchten vielleicht eine neue Wohnung, hatten Suchtproblematiken oder waren psychisch schwer erkrankt. Meine Aufgabe bestand darin, sie in ihrem Leben zu unterstützen und sprichwörtlich an die Hand zu nehmen, um ihnen zu zeigen, dass sie vom Weg abgekommen waren. Das klingt einfach, doch das war es nicht immer. Oft hatte ich Klienten, die dringend Unterstützung brauchten, aber keine wollten. Oder es waren Klienten, die so problematische Vergangenheiten hatten, dass das Coaching sogar gefährlich wurde (Körperverletzung, Haftaufenthalte, Vergewaltigungen usw.). Aber es gab auch sehr schöne Momente, in denen einst „hoffnungslose Fälle“ durch ganz viel Geduld und Sanftmut aufblühten, meine Hilfe annahmen und ihren Weg zurück ins Leben fanden. Dafür lohnte es sich wirklich. Es gibt kein schöneres Gefühl als in dankbare Augen zu schauen. Oft helfen einem im Kontakt mit den Betroffenen keine Lehrbuchstrategien. Dann ist der Mensch dahinter gefragt. Die Fähigkeit zur Empathie, das Feingefühl, die Gratwanderung zwischen vertrauensvoller Nähe und professioneller Distanz. Deshalb steht für mich fest, dass dieser Beruf auch Berufung ist. Das kann man nicht einfach nur lernen. Das ist man. Diese Charaktereigenschaften lehrt einem kein Studium. 
Ich kann nicht vor einer 18-jährigen Klientin sitzen, die keinen Zahn mehr im Mund hat, drei Kinder bereits weggeben musste und hygienisch in einem schrecklichen Zustand ist, und von oben herab mit ihr reden. Ich kann dann nicht belehrend sein und ihr MEINE Vorstellung vom Leben aufzwingen. Nein. Die Kunst ist es, mich trotz aller Unterschiede in ihre Welt zu versetzen und aus ihrer Perspektive nach Lösungen zu suchen. 
Das ist schwerer, als es jetzt klingt, aber auch etwas, was mir großen Spaß gemacht hat.

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Ich kann jedem Menschen, der ein großes Herz hat nur empfehlen, in einem sozialen Bereich tätig zu sein. Aber ich rate auch dazu, gut zu überdenken, ob man das dicke Fell dafür mitbringt. Man muss sich distanzieren können. Man muss einen Schlussstrich ziehen können und vor allem muss man sich selbst schützen können. Ich konnte es nicht immer. Das ist nur menschlich. Schicksale berühren einfach. Aber um professionell zu arbeiten, darf man nicht alles so nah an sich heranlassen. Ich denke, das ist ein Lernprozess.

Ich liebe diesen Beruf, weil er mir aus der Seele spricht, weil er ein Teil von mir ist und weil er mehr Berufung als gelernte Tätigkeit ist. Trotz meiner Liebe zum Schreiben werde ich immer auch Sozialpädagogin bleiben und kann mir jederzeit vorstellen, in diesem Bereich - egal auf welche Art und Weise - erneut zu arbeiten. ❤️


Ich hoffe, der kleine Einblick in das vorherige Berufsleben von Thalea Storm hat euch gefallen und ihr konntet auch die Autorin dadurch etwas besser kennenlernen!
Wenn ihr keins unserer Türchen verpassen wollt, dann schaut hier bei unserer Facebook-Veranstaltung vorbei, wo ihr jeden Tag auf dem Laufenden gehalten werdet 😊 

Morgen geht es gleich bei  Ostseebücherjunkie weiter!
Ich wünsche euch ganz viel Spaß bei den weiteren Türchen, wo sich das Vorbeischauen definitiv lohnt!



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