Mittwoch, 21. Februar 2018

Releaseparty zu "Cyberempathie": Ich wage mich in die Höhle des Löwen ...




Herzlich Willkommen in Skyscrape! Wir entführen euch auch heute wieder in die Ober- und Unterstadt der hochentwickelten Welt der Stadt Skycrape! 
Ich habe mich für euch in die Höhle des Löwen gewagt und mich der Obrigkeit gestellt. Ein gefährliches Gespräch erwartet, denn in der Gesellschaft der Obrigkeit muss man seine Gefühle beherrschen, denn sie sind nicht allein von dir spürbar ...

Ich habe sogar am Ende des Beitrags Souvenirs für euch, die ihr gewinnen könnt! Schaut vorbei!


Die Höhle des Löwen ... im Gespräch mit der Obrigkeitsvertreterin Sila


Das Klackern meiner Schuhe hallte von den schlichten, mit moderner Kunst behangenen Wänden des Bürogebäudes wieder. Stolzen Schrittes ging ich den Flur entlang, meinem heutigen Treffen ungeduldig entgegen sehend. Heute war der Tag, an dem ich Lösungen finden sollte. 

Die Probleme mit dem Schwarzmarkt verschärften sich zusehens. Die Flut an illegalen Organen und minderwertigen Kybernetikprothesen haben die wirtschaftlichen Zustände meiner Metropole enorm verschärft, weswegen ich mich nun gezwungen sah zu handeln.
Bevor ich an die glänzende Messingtür des Büros klopfte, atmete ich noch einmal tief durch. Derartige Treffen sind alles andere als ein Spaziergang. Der Segen der Emotionsvernetzung birgt besonders für Neulinge in den Führungsetagen eine Menge Stolperfallen – also auch für mich. Wer will schon, dass sein Verhandlungspartner spüren kann, dass man unsicher ist? Doch ich werde nicht vor dieser Herausforderungen zurückschrecken. Ich will Erfolge ernten.

Nach dem Irisscan der Sicherheitsanlage vernahm ich umgehend das „Herein“ einer Frauenstimme. Die Tür glitt lautlos zur Seite und ich betrat das Büro. Der verglaste Boden und die transparenten Wände gestatteten mir einen atemberaubenden Blick auf die schlanken, himmelhohen Gebäude, in dessen Schluchten Wolkenbänder wie Nebel dahinzogen. Farbenfrohe Holoreklamen tauchten alles in einen elysischen Schein.
Hinter einem Schreibtisch mit den Ausmaßen eines Fluggleiters blickte mich Sila, die Sprecherin der Obrigkeit von Skyscrape an. Das Gesicht meiner Gastgeberin war nicht nur genetisch optimiert, sondern anscheinend auch kybernetisch komplett überarbeitet worden. Ihre seidig schimmernde, glatte Haut und die haarfeinen, cyanleuchtenden Ränder ihres Antlitzes ließen daran keinen Zweifel zu.

Quelle

Ann-Sophie:
„Vielen Dank, dass Sie mich empfangen“, begrüßte ich sie lächelnd.

Sila:
„Aber selbstverständlich." Ihre Stimme ging mir unter die Haut, sie war warm und freundlich, jedoch irgendwie nicht von dieser Welt. „Willkommen in Skyscrape – meiner wunderbaren Stadt. Es ist mir eine Ehre, dass du hier bist und ich hoffe, ich kann deiner Stadt helfen. Lass uns gleich zu den modernen Umgangsformen übergehen, denn ich bin keine Vertreterin der alten Schule, wo man das distanzierte Sie noch pflegte. In unseren Zeiten der Emotionsvernetzung durch das Cybernet, sind wir uns alle so nahe wie Geschwister.“

Ann-Sophie:

Eine Emotion der Wärme und des Willkommens strömte in mich und beruhigte meinen Puls. Sofort fiel die Anspannung wie ein Erdrutsch von meinen Schultern. 
Doch ich durfte meinen Fokus nicht verlieren. Ich wusste, was die Vernetzung der Emotionen für eine Macht hat.
„Das würde ich sehr begrüßen, Sila. Ich habe dich bereits informiert, dass mir die wirtschaftlichen Zustände meiner Stadt Sorgen machen. Die Vorgänge auf dem Schwarzmarkt gestalten sich sehr problematisch. Ich ersuche deinen Rat und hoffe, dass wir in gemeinsamer Arbeit eine Lösung finden.“

Sila:
„Ich spüre deine Besorgnis und … Ehrgeiz?“, ihr Lächeln entblößte perfekte Zähne. „Das ist gut. Das sorgt für den nötigen Antrieb. Welcher Art genau ist denn das Problem oder möchtest du nur unser System dazu erfahren?“

Ann-Sophie:
„Ich bin wirklich sehr von eurem System beeindruckt und frage mich, wie dir so eine beeindruckende Leistung gelungen ist. Ich denke, wir könnten viel von Skyscrape lernen. Ich bin ganz Ohr, was deine Arbeit und Erfahrung betrifft.“
Ich lege alles an Hingabe und Ehrfurcht in meine Stimme, was ich habe. Genau so wird auf unserer Ebene gearbeitet. Wer ist nicht stolz auf erfolgreiche Arbeit? Sila ist das scheinbar ganz besonders.

Sila:
„Deine Hingabe beschleunigt meinen Puls, das erlebe ich nur noch selten“, antwortet sie anerkennend. „Nun, wir haben den Schwarzmarkt in unser Wirtschaftssystem integriert. Wir stampfen ihn nicht ein, sondern wissen dessen Vorzüge … zu schätzen.“

Ann-Sophie:
„Äußerst interessant. Erkläre mir bitte, welche Vorteile ihr daraus zieht?“
Die Sache begann mich wirklich neugierig zu machen. Das Geheimnis dieser Arbeit ist  meist nicht unbedingt … rechtlich richtig, sondern vorteilhaft zu arbeiten. Und Sila scheint jemand zu sein, der sich darin versteht.

Sila:
„Der Schwarzmarkt ist nicht unser Feind – im Gegenteil“, sie faltet ihre Hände und lehnt sich entspannt zurück. „Durch ihn ist es auch den ärmeren Bevölkerungsschichten möglich, Zugang zu physischen Optimierungen zu erhalten. Sicher ist die Qualität nicht überragend und sie sind wenig erbaut darüber, illegale Wege gehen zu müssen, aber es hält sie ruhig. Die meisten sind hoch verschuldet, weil sie gute Optimierungen in jungen Jahren auf Kredit bezahlt haben, deswegen bleibt ihnen nur diese Möglichkeit. Das hält die offiziellen Preise auf einem stabilen Niveau: teuer genug, dass die Stadt genug Steuern verdient, aber günstig genug, dass es sich der gehobene Bürger leisten kann. Das ist nur einer der Vorteile.“

Ann-Sophie:
Ein Gefühl der tiefen Zufriedenheit durchströmt mich, mein Herz schlägt gleichmäßig und ich atme tief ein. Sila ist ausgeglichen, der Schwarzmarkt ist für sie wirklich keine Sorge so wie für unsere Stadt. Ihre Vorgehensweise scheint tatsächlich zu funktionieren. 
„Wie bewerkstelligst du die Beschaffung der Organe für die Optimierungen?“
So schlüssig ihr Umgang mit den illegalen Optimierungen des Untergrunds ist, die praktische Umsetzung ist es nun, worauf es ankommt.

Sila:
„Oh, die Obrigkeit mischt sich in derlei … unsaubere Geschäfte nicht ein. Wir beobachten sie und greifen nur ein, wenn die wirtschaftlichen Interessen der Firmen zu stark beeinträchtigt werden könnten, wie zum Beispiel durch Bandenkriege oder derart schlechte Qualität, dass es zu überdurchschnittlich vielen Todesfällen kommt. Es kostet die Stadt quasi kaum Kapazitäten. Es reicht, wenn das eine oder andere Individuum uns dort in die Hände spielt“, erklärt sie mit einem makellosem Lächeln. „Außerdem richtet sich dann der Markt willig nach unseren Interessen, denn er möchte schließlich auch keinen profitschädigenden Vorgang in Bewegung setzen.“ 

Ann-Sophie:
Ihr Mitwirken scheint wirklich in geringen Ausmaße zu erfolgen. In Skyscrape lassen sie die Dinge einfach laufen, außer es handelt sich um Extremfälle, wie Sila erklärt hat. 
Doch damit ergibt sich für mich eine Frage … 
„Wie kam es dann überhaupt zur Entstehung des Schwarzmarkts und wie wir er genährt, wenn ihr als Obrigkeit euch zurückhaltet?“
Plötzlich kriecht ein Gefühl des Unbehagens meine Wirbelsäule hinauf – Sila sieht mich schweigend an und ich beobachte das pulsierende Leuchten der Lichtlinie um ihr Antlitz. Doch schließlich seufzt sie und antwortet mir.

Sila:
„Nun, es werden in der Stadt selbstverständlich keine Gewaltverbrechen verübt. Du weißt, dass durch die künstliche Empathie des Cybernets Verbrecher den Schmerz ihrer Opfer fühlen würden. Es gibt jedoch Stadtbereiche älteren Ursprungs. Dort wird das Cybernet nicht ausgebaut. Da es für den Weltfrieden jedoch äußerst wichtig ist, dass jeder Bürger Zugriff darauf hat, lebt dort selbstverständlich niemand“, sie unterbricht sich und legt den Kopf schräg. „Zumindest offiziell. Manche Individuen begehen Fehltritte, vor denen das Cybernet uns nicht bewahren kann. Sie haben die Harmonie und den Frieden dieses Segens verspielt und werden in die besagten Bereiche deportiert. Dort unten hat der Schwarzmarkt seinen Ursprung.“

Ann-Sophie:
Mein Gesicht wird heiß und mein Puls beschleunigt sich – ich spüre … Scham. Sila schämt sich.
Ich spürte mein Temperament in mir auflodern, doch ich hab schon so viel von Sila erfahren. Mir scheint, dass damit eindeutig ist, dass Skyscrape nicht ganz so perfekt ist, wie Sila mich glauben lassen will. 
„Ich sehe schon, dass jede Stadt so ihre Probleme hat, nicht wahr? Glanz- und Schattenseiten finden wir wohl überall. Auch in Skyscrape.“ 

Sila:
„Natürlich – jedes Licht wirft einen Schatten, doch die Kunst ist es, damit richtig umzugehen. Wir leben mit unserem Schatten, sodass er uns respektiert“, antwortete sie mit fester Stimme. „Aber sag mir, meine liebe Schwester, mir scheint, als würde dich etwas sehr aufregen.“

Ann-Sophie:
„Nichts, meine liebe Freundin. Ich habe genug gehört und danke dir sehr für deine Auskünfte. Ich merke immer wieder, wie viel ich von erfahrenen Stadtverwalterinnen wie dir noch lernen kann.“
Es kostete mich einiges an Überwindung, mich zu zügeln und Sila ein charmantes Lächeln voller Dankbarkeit entgegenzubringen. Ich habe genug erfahren und sollte mich aus der Situation retten, bevor ich mich doch noch in Gefahr bringe. In unserer Welt liegt die Gefahr eher in Worten und Emotionen als in Handlungen.

Sila:
„Ich weiß, die Last der Verantwortung wiegt oft schwer auf den Schultern – vor allem, wenn man sich für das kleinere Übel entscheiden muss. Du wirst es lernen“, sagte sie wohlwollend. „Dann wünsche ich dir eine gute Heimreise und viel Erfolg auf deinem Weg.“

Ann-Sophie:
„Ich danke dir. Vor allem dafür, dass du mich empfangen hast.“ Ich nickte ihr zu und verließ schnellen Schrittes Silas Büro. 
Das Gespräch mit ihr war aus meiner Sicht sehr gut gelaufen. Nicht nur, dass ich erfolgsversprechende Ansatzpunkte für mein weiteres Verfahren gefunden habe, sondern ich konnte ein Blick in den Hintergrund Skyscrapes werfen. 
Nun wird es Zeit, dem Schwarzmarkt meine einladende Hand zu reichen, denke ich und schreite lächelnd den Gang entlang.

Gewinnspiel




Sila hat mich ganz schön ins Schwitzen gebracht, muss ich zugeben. Da interessiert es mich natürlich, wie es euch in der Situation ergangen wäre. Für eure Informationen gibt es natürlich auch etwas, nämlich dieses tolle Goodiepaket:





Dafür müsst ihr nur folgende Frage beantworten:

Wie hättet ihr euch in meiner Situation gefühlt, wenn ihr sehr vorsichtig auf eure Gefühle achten müsstet?



Teilnahmebedingungen
Teilnahme am Gewinnspiel ist erst ab 18 Jahren, oder mit Erlaubnis der Eltern
Bewerber erklären sich im Gewinnfall bereit, öffentlich genannt zu werden
Ein Anspruch auf Barauszahlung des Gewinns besteht nicht
Keine Haftung für den Postversand
Versand der Gewinne innerhalb Deutschland
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen
Bitte darauf achten eine Mail Adresse zu hinterlassen oder sich im Gewinnfall innerhalb einer Woche zu melden, denn ansonsten verfällt der Gewinn!
Das Gewinnspiel läuft vom 021.02.2018 – 28.02.2018
Das Gewinnspiel hier auf meinem Blog endet am 01.03.2018 um 23:59 Uhr
Die Gewinnerbekanntgabe erfolgt immer auf dem Blog Bücher aus dem Feenbrunnen!



Die Stationen

Viele mutige, neugierige Leseratten haben sich in die verschiedenen Schichten von Skyscrape gewagt und für euch Augen und Ohren offen gehalten:


Mi. 07.02.18 
Der Syndikatsboss
Bei Susanne von Bücher aus dem Feenbrunnen

Fr. 09.02.18 
Der Bioaktivist

Mi. 14.02.18
Der Schnitzer
Bei Teja von Gwynnys Lesezauber

Fr. 16.02.18 
Die Chirurgin 
Bei Katharina von booksline

Mi. 21.02.18
Die Obrigkeitsvertreterin
Bei mir :)

Fr. 23.02.18 
Der Kybernetikmechaniker
Bei Charleen von Charleen's Traumbibliothek 

Mi. 28.02.18 
Unsere Nachrichten Chefin!
Alles rund um Skyascrape bei Bibilotta







3 Kommentare:

  1. Hallo und guten Tag, Ann-Sophie

    hm, beim heutigen Interview bekommt man schon eine Gänsehaut oder?

    Lockerund noch ziemlich abgebrüht, wie Sila, die Obrigkeitsvertreterin mit der Macht über die Armen umgeht und so auch aus mit dem System des Schwarzmarktes ihren Nutzen zieht.Trotz enormaler Risiken für die ärmere Bevölkerungsschicht.....aber gut es hält da die Massen wohl ruhig und das ist wohl in diesem System sehr wichtig....nur keine Aufstände...

    So und nun zur Frage....wenn der Gegenüber, der an der Macht sitzt deine Gefühle/Empfindungen erkennt wird es sehr schwierig
    da gegen zu steuern, also etwas anti systemkonformes tuen zu wollen.....oder es auch nur gedanklich zu formulieren.

    Es hätte mich total in meiner Sprache/Ausdruckform behindert....denn ein falsches Wort/Betonung und mein Leben ist in Gefahr......

    LG..Karin..

    PS: Gerne verfolge ich diese Aktion jeden Tag auf das Neue, aber bitte ohne Teilnahme am Gewinnspiel...denn die coolen Lesezeichen darf ich schon mein Eigen nennen.

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  2. Also, ich glaube ich hätte so meine Probleme bei dem Gespräch gehabt, denn ich bin sehr emotional und ich kann fluchen wie eine Hexe. Ich hätte mich dementsprechend in eine verzwickte Lage gebracht.

    Klasse Interview übrigens. Danke dafür.

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  3. Hallo,

    danke für deinen tollen Beitrag. :)

    Es ist eine beklemmende Vorstellung wenn jemand deine Gefühle und Emotionen spüren kann und weiß wie es wirklich in dir aussieht und was du denkst.
    Ich wäre bei dem Gespräch sicherlich äußerst nervös und aufgeregt gewesen.
    In solch einer Situation darf man sich keinen Schnitzer erlauben und muss sich die ganze Zeit gut unter Kontrolle haben.
    Wie kaltschnäuzig und berechnend Sila mit der Not der Armen umgehen, Opfer werden einkalkuliert denn sie wissen das die Teile minderwertig sind und nicht so lange halten und die Menschen die finanziell nicht so gut gestellt sind haben keine andere Wahl als sich auf dem Schwarzmarkt zu bedienen.


    Liebe Grüße
    Angela

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