Mittwoch, 27. März 2019

Eine Jungautorin im Gespräch über ihr Debüt ... Judit Müller begeistert auch persönlich!

Vielleicht habt ihr meine Rezension zu "To keep you Safe" gelesen. Ich freue mich riesig, dass ich euch heute ein paar genauere Einblicke in das Buch geben kann, denn die Autorin der dystopischen Jugendgeschichte hat sich einigen Fragen von mir gestellt. Ihr könnt sie und Judys Geschichte, die von ihr geschrieben wurde, heute näher kennenlernen.


Judit Müller im Gespräch


Vielen Dank, liebe Judit, dass du dir die Zeit nimmst, dich heute unseren Lesern vorzustellen. Würdest du uns zu Beginn ein wenig über dich erzählen? 
©ATAV Verlag (Quelle)



Judit Müller ist kein Pseudonym, falls das die Frage ist. Hinter dem Namen versteckt sich eine Studentin der Sozialen Arbeit, die von Geschichten schreiben träumt. Ich habe ein recht hyperaktives Gehirn, sodass ich selten stillsitzen oder besser gesagt stilldenken kann und liebe es, das kreativ auszuleben. Und ansonsten bin ich eine recht normale Studentin.

Da haben wir ja etwas gemeinsam. Ich freu mich, dass wir aus dem selben Metier kommen. Dein Debütroman "To keep you Safe" konnte mich ebenso sehr begeistern. Deine mitreißende Dystopie ist ja im November vergangenen Jahres erschienen. Würdest du uns verraten, was dich zu der Geschichte inspiriert hat?

Ich habe schon mit 14 Jahren angefangen, an der Geschichte zu basteln – damals habe ich mit meinem Vater sehr viele dystopische Filme gesehen. Und während ihm die Geschichten eher Angst gemacht haben, haben sie mich fasziniert. Ich finde die Idee spannend, den Menschen alles wegzunehmen und dann herauszufinden, wer sie wirklich sind. 

Das ist wirklich eine spannende Motivation. Das Gesicht deiner Geschichte ist die 17jährige Judy, die mit dem Untergang der Welt mehr Verantwortung aufgelastet bekommen hat, als für das Alter üblich. Steckt ein wenig von dir selbst in Judy? Was macht sie deiner Meinung nach besonders aus?


Kurze Geschichte am Rande – Judy hat eine Namensschwester, eine Pilotin aus einem Kinofilm. Hätte ich damals den Namen richtig verstanden, müsste Judy also eigentlich Trudy heißen. Diese Frau war eine ganze Weile lang mein Vorbild, weil sie es (genau wie Judy) schafft, sich immer wieder für das Gute und für ihre Freunde zu entscheiden. Und ich glaube, dass das auch eine meiner Eigenschaften ist, ich glaube an das Gute und an ein Happy End.
Und was Judy so besonders macht? Ich denke, ihre bedingungslose Hingabe für ihre Geschwister und die Bereitschaft, alles für die beiden zu tun. Judy will keine Heldin sein, nur ihre Familie zusammenhalten.



Familie gehört auch mit Abstand zu den wichtigsten Gütern überhaupt. Da stellt sich mir doch glatt die Frage, wie du den heutigen tag verbringen würdest, wenn du wüsstest, dass morgen Die Welt untergeht?

Ich würde es definitiv nicht wissen wollen, dass morgen der letzte Tag ist. Und dann würde ich den Tag mit meinem Freund und meiner Familie verbringen wollen, vielleicht zusammen essen oder einen Ausflug machen. Der letzte Tag müsste nichts besonderes sein, einfach ein Tag mit den Menschen, die ich liebe.



Gerade diese Menschen stehen uns ja immer bei. Sicher haben sie das auch an deinem großen Tag getan. Wie hast du den Tag der Veröffentlichung denn verbracht? Warst du sehr aufgeregt?

Lustige Sache, der Verlag hatte vollkommen vergessen, mir den genauen Tag zu nennen. Ich habe also darauf gewartet, dass mein Buch herauskommt und dabei ist es heimlich, still und leise schon veröffentlicht worden. Also nein, an dem Tag war ich nicht sehr aufgeregt, eher ungeduldig. Aber die Aufregung kam dann, als ich es mitbekommen habe. Und vor allem so ein ungläubiges Gefühl, dass das Buch tatsächlich Realität geworden ist.

©Pixabay (Quelle)

Das kann ich mir vorstellen! So eine Geschichte hat ja immer einen langen Weg hinter sich. Würdest du uns verraten, wie und wo du denn am liebsten schreibst? Wie können wir uns das vorstellen, wenn du deine Gedanken zu Papier bringst?

Zum Schreiben habe ich keinen Lieblingsplatz, ich kann überall schreiben. Aber am liebsten bin ich tatsächlich unter Menschen, in einem Café oder so. Wenn um mich herum Leben ist, beruhigt mich das und ich kann das dann auch ausblenden und mich auf meine Texte konzentrieren. Und die meisten neuen Geschichten entstehen auch erstmal spontan auf Schmierzetteln, in der Uni oder nachts bevor ich einschlafe, wenn mir ein Gedanke kommt und ich den schnell festhalten muss. Oft schreibe ich zehn, zwanzig Seiten (auch unzusammenhängende Szenen) von Hand, bevor ich mich an meinen Laptop setze und dann alles in Form bringe.

Das Schreiben scheint wirklich ein wichtiger Teil in deinem Leben zu sein. Was machst du denn, wenn du nicht schreibst? 

In letzter Zeit musste ich recht viel für die Uni machen, also war ein großer Teil meiner Freizeit gefüllt mit Hausarbeiten schreiben. Und, das muss ich zugeben, wenn ich dann den ganzen Tag gelernt habe, gehöre ich abends zu den Menschen, die gerne Serien schauen. Ich bin zur Zeit wieder ein bisschen süchtig nach Grey’s Anatomy. 
Ansonsten bin ich (im Sommer) recht gerne draußen, ich liebe Slacklinen und Mountainbiken, ich treffe Freunde und führe ansonsten ein sehr normales Studentenleben. Und klar, Literatur, also lesen und darüber nachdenken, was ich gelesen habe, frisst auch einen großen Teil meiner Freizeit.

Ich finde es toll, was für Ähnlichkeiten sich hier bei uns auftun. Aber wie hast du überhaupt zum Schreiben gefunden? War es schon immer eine Leidenschaft von dir? Und die hat sich der Weg bis zur Veröffentlichung des ersten Werkes für dich angefühlt?

Ich habe Bücher schon immer geliebt – und Geschichten erzählen scheint mir das Natürlichste auf der Welt zu sein. Seit ich denken kann, habe ich immer gerne Geschichten erfunden und dann auch aufgeschrieben, zuerst von Hand, dann am Computer meiner Eltern, jetzt inzwischen an meinem Laptop-Baby. Manche haben eine Begabung fürs Zeichnen, mir ist es immer schon leicht gefallen, mit Worten umzugehen. 
Zuerst waren es kleine Geschichten, eine Zeit lang Gedichte, und irgendwann haben sich die Geschichten ausgedehnt und sind immer länger geworden – Buchlänge eben. Und um ehrlich zu sein, Autorin zu werden war und ist ein Traum von mir, an dem ich hart arbeiten werde. Ich habe mit meinem Manuskript über zwei Jahre lang nur Absagen bekommen – das ich meinen Verlag gefunden habe, war großes Glück. Es gibt viele talentierte Nachwuchsautoren, die eine Veröffentlichung genauso verdient haben. Der Weg zur Veröffentlichung hat sich relativ unwirklich angefühlt, ich habe so lange an meinem Buch gearbeitet und konnte irgendwie nicht glauben, dass es jetzt zu einem Ende kommen sollte. Und es hat sich gut angefühlt, wie eine Art Bestätigung, dass die ganze Arbeit nicht umsonst war.

©Pixabay (Quelle)
Nachdem dein Debüt viele positive Rückmeldungen bekommen hat, bin ich natürlich gespannt, was wir als nächstes von dir hören werden. Würdest du uns darüber etwas verraten?

Ich schreibe schon lange an einer Liebesgeschichte über einen Straßenmusiker und einen jungen Lehrer, die sich zufällig an einer Straßenecke in New York treffen – allerdings habe ich für die beiden noch kein Happy End gefunden. Die Geschichte liegt mir sehr am Herzen und ich brauche noch eine Eingebung, wie sie Enden wird.
Und ansonsten bastele ich gerade an einer Fantasy-Welt – mein Interesse an Hexen wurde vor einer Weile geweckt. Im Grunde habe ich ein paar Projekte, bei denen ich auch schon 50-100 Seiten geschrieben habe, ich muss jetzt allerdings, wenn ich wieder mehr Zeit habe, mich für ein oder zwei entscheiden und dann werdet ihr bald von mir hören.

Eine letzte Frage: Wo siehst du dich in 10 Jahren?

Zehn Jahre sind eine lange Zeit... ich wäre dann gerne Journalistin – das ist mein großer Traum. 


Ihr Debütroman

Natürlich möchte ich euch ihre Geschichte nicht vorenthalten. Mich konnte sie mit ihrer Dystopie wirklich begeistern, weswegen es mich umso mehr überraschte, dass es sich um ein Debüt einer Jungautorin handelt. 

Auf 320 Seiten erzählt Judit Müller ihre erste Geschichte. "To keep you Safe - Warum wir leben" ist sowohl als Ebook für 7,99€ und als Softcover für 10,50€ erhältlich. Erschienen ist es im Verlag A Tree & A Valley.

Darum geht es in der Geschichte:
Aschgrau, fahlgrau, grau-grau. Innerhalb weniger Wochen ist die Welt eine andere geworden. Mit nichts als ein paar Lebensmitteln und einer verzweifelten Hoffnung im Gepäck macht sich die 17-jährige Judy mit ihren beiden jüngeren Geschwistern auf eine Reise durch das von Naturkatastrophen zerstörte Land. Weg von den Beben, weg von dem Schmerz des Vergangenen. Ein Ziel haben sie nicht. Nach einem traumatischen Zwischenfall treffen sie auf den 21- jährigen Raphael, der sich um den jungen Joe kümmert – und die ebenso verloren sind wie sie selbst. Schnell stellt die Gruppe fest, dass sie gemeinsam besser dran sind. Alles, was sie haben, ist ihr bedingungsloser Zusammenhalt, das Versprechen, niemals aufzugeben, und den Beginn einer zarten Liebe in aussichtslosen Zeiten.

(Cover/Klapptext: A Tree & A Valley)

Meine Rezension zum Buch findet ihr gleich hier, wenn euch das Buch neugierig macht, was ich sehr  hoffe. Es ist wirklich eine tolle Geschichte, die ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann. Nach Hause holen könnt ihr sie gleich hier (Amazon).
Man kann gespannt sein, was wir noch von der Autorin hören werden!



Eure Ann-Sophie


2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Ann-Sophie,

    Danke für das Vorstellen dieser, interessanten jung Autorin.
    Eine kleine Frage hätte ich trotzdem

    ....warum dieser Sprachenmischmasch im Covertitel?
    Hat das einen bestimmten Grund?

    Bin gespannt auf die, mögliche Antwort..LG..Karin...

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    1. Hey Karin,
      Das ist eine gute Frage :) Dazu kann ich dir leider auch nichts sagen, aber prinzipiell ist vielleicht ein Eyecatcher :) Ein Cover sowie der Titel sind dazu da, Aufmerksamkeit zu erregen und das ist damit gelungen, oder nicht? Aber Geschmackssache :)

      Ich wünsche dir eine schöne Woche!

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