Dienstag, 9. April 2019

Wenn deine Begeisterung in Büchern lebt ... Runde 4 bei "Look around - Gesichter des Fantasy"

Weiter geht es mit dem ersten Beitrag der zweiten Aprilwoche zu meiner neuen Aktion  "Look around - Gesichter des Fantasy". 
Auch heute möchte ich euch wieder eine Autorin aus dem Genre Fantasy vorstellen, die ihr vielleicht noch nicht kennt.


Heute ist es das erste Mal, dass ir die Autorin bekannt war. Damit habe ich in den letzten Beiträgen genau wie ihr zahlreiche neue Geschichten entdeckt. 
Aber ich freue mich, euch heute die Autorin einer Geschichte zu präsentieren, die mich bereits begeistern konnte. 

Im letzten Beitrag der ersten Aprilwoche habe ich euch die sympathische Autorin Christine Weber vorgestellt. Wenn ihr da nochmal schnuppern wollt, braucht ihr nur hier klicken!





Janna Ruth verrät mehr über ihre Geschichten
1. Würdest du uns zu Beginn ein wenig über dich erzählen? Was zeichnet dich aus?

Hallo zusammen!
@Janna Ruth
Ich glaube, das aufregendste Detail über mich ist, dass ich mittlerweile wieder in Neuseeland lebe. Darüber hinaus schreibe ich mich aber auch quer durch die Phantastik und das in zwei Sprachen. Obwohl hin und wieder auch ein Contemporary Titel dabei ist, fühle ich mich in der Phantastik am Wohlsten. Warum? Weil ich finde, dass die Phantastik wie eine riesige Sandbox ist, in der man Gesellschaftsmodelle testen und die Grenzen des menschlichen Seins erforschen kann und genau das zeichnet meine Werke auch aus. Sie sind in erster Linie immer Charakterstudien. Wer also gerne mitreißende Charaktere kennenlernt und mit ihnen mitleidet und -fiebert und dabei noch gut unterhalten werden will, der ist bei mir an der richtigen Stelle

2. Wow, das klingt wirklich in vielfältiger Art und Weise besonders muss ich sagen. Dass du in Neuseeland lebst, finde ich zum Beispiel richtig cool! Genauso wie deine Vorliebe für die Phantastik! Bereits mit deinem ersten Buch „Tanz der Feuerblüten“ hast du ja im Genre Fantasy veröffentlicht. Was hat dich damals zu dieser Geschichte inspiriert?

Die Ausschreibung vom Ueberreuter Verlag – wobei das nicht ganz stimmt, denn die beinhaltete nur „Romantasy bitte“. Tatsächlich gibt es die Geschichte schon in anderer Form in der 5. Staffel meiner Ashuan Serie. An der Stelle bot es sich an, noch mal etwas Eigenes daraus zu machen und meiner Liebe für alles Japanische richtig Platz zu geben. Am Ende ist es eine Geschichte über das Gleichgewicht zwischen Natur und Zivilisation geworden – mit einem Schuss Romantik 
3. Damit machst du mich gerade wirklich neugierig, muss ich sagen. Es ist toll, wenn ich als Leser spüre, dass richtige Begeisterung hinter der Geschichte steckt. Auch deine weiteren Bücher wie „Im Bann der zertanzten Schuhe“ oder deine „Ashuan-Serie“ gehören dem Genre Fantasy an. Verrätst du uns nochmal konkret, was du an diesem Genre so magst? Warum fühlst du dich darin so wohl?

Jetzt habe ich oben schon vorgegriffen. Auf der einen Seite finde ich natürlich Magie und Fabelwesen und Welten, die nicht ganz so normal wie unsere sind spannend. Auf der anderen Seite liebe ich aber die Möglichkeiten, die ich im Worldbuilding habe. Ich kann zum Beispiel eine Welt erschaffen, in der es deutliche matriarchalische Strukturen gibt und damit ein Spiegelbild zur Realität schaffen oder einen Charakter, der keinen Zugang zur Magie hat und somit als behindert gilt in einer Welt, in der es alle können. Oder ich kann das Thema posttraumatische Störung in ein Märchen packen und gleichzeitig unterhalten und tiefgründige Themen erarbeiten. Und für all diese Möglichkeiten liebe ich die Phantastik.

4. Besser kann man es eigentlich wirklich nicht sagen, denn dafür lesen wir die Geschichten genauso gerne wie du sie schreibst. Aber kommen wir doch einmal zum Format: Mit „Ashuan“ veröffentlichst du erstmals eine Serie. Was unterscheidet sich da zu einem Einzelroman in dem Entstehungsprozess und auch in der Reaktion der Leser?

Ashuan ist ja im Grunde das Älteste meiner Projekte und die Serie selbst begleitet mich schon länger als die veröffentlichten Romane. Was natürlich grundsätzlich anders ist, ist das Episodenverhalten. Im Roman hat man eine Handvoll Spannungsbögen, die zum Ende ins große Finale führen. Bei Serien hat man das auch über eine Staffel hinweg, aber man muss auch jede einzelne Episode mit einem solchen Spannungsbogen füllen. Jede Episode ist quasi eine eigenständige kleine Geschichte, die Teil von etwas Größerem ist und nicht einfach nur ein Roman, den man in handlichere Stücke gehackt hat.
Was ich am meisten an meiner Serie und dem besonderen Drehbuchstil liebe, ist das Tempo, mit dem die Geschichte erzählt wird. Jede Szene hat ihre Berechtigung und endet genau da, wo alles gesagt ist. Kein Wort ist zu viel oder zu wenig und durch die Szenen hat man quasi eine Anreihung kleiner Minicliffhanger, die einen wie im Flug durch die Episode tragen. Romane sind da im Vergleich träger und langsamer.



5. Da hast du Recht. Manche Autoren machen diese Cliffhanger ja besonders Spaß. Für Leser ist es ja immer ein zweischneidiges Schwert. Hoffentlich geht das im persönlichen Leben nicht weiter. Apropos: Was hat dich in deinem Leben besonders geprägt? 

Uff, alles. Das kann man so konkret sicher nicht festlegen. Es ist einfach die Gesamtheit der Erfahrungen und die kleinen Besonderheiten. Sicher hat die Erfahrung der Christchurch-Erdbeben am eigenen Leib viel in mir ausgelöst, aber ich würde dem nicht mehr Einfluss zumessen wollen, als meiner Studienzeit zum Beispiel.
Was sicherlich sehr prägend war und ist, ist der Umzug nach Neuseeland und das Leben in dieser so gemeinschaftsorientierten Gesellschaft.

6. Es hätte mich auch gewundert, wenn das eigene Leben nicht einfließen würde. Deswegen macht es mir Spaß, die Autoren hinter den Geschichten genauer kennenzulernen. Mich interessiert beispielsweise auch, welche Dinge dich außerhalb der Buchwelt so beschäftigen?

Ich koche sehr gerne und liebe es Sachen von Hand herzustellen, besonders gerne dekoriere ich Kuchen 
 Ansonsten zeichne ich hin und wieder, bastle und mache Akrobatik. Im Grunde habe ich viel zu viele Hobbies, weshalb ich beim Serienschauen weit hinterher bin und schon seit Jahren kaum mehr ein Computerspiel beendet habe.
©Pixabay (Quelle)
7. Bei mir ist das Computerspielen auch schon eine ganze Weile her. Es gibt eben so viele tolle Sachen, die man machen kann. Das ist bestimmt auch bei Geschichten so, oder? Wie viele Ideen schwirren momentan noch so in deinem Kopf rum? Woran arbeitest du momentan?

Ich verbringe eigentlich jede freie Minute in Tagträumen, aber das sind nicht immer brauchbare Ideen. Mein Ideen-Sammel-büchlein verzeichnet momentan rund 60 Projekte, wobei manche auch schon verworfen und andere wiederum geschrieben sind. Momentan arbeite ich an meiner Serie (wie immer), an einem Märchenadaption-Kurzroman zu Brüderchen und Schwesterchen, einer Datenschutz-Dystopie und einem Fantasy/Soulpunk-Roman, der sich mit der Frage beschäftigt, ob man seinen eigenen Tod überleben kann – Wie es zu dieser außergewöhnlichen Frage kommt, verrate ich aber noch nicht 
8. Wow! Da wüsste ich ja gar nicht, was ich als erstes lesen wollen würde. Da können wir auf jeden Fall gespannt sein und voller Vorfreude deinen Schreibprozess verfolge. Wie entscheidest du dich denn für ein Buch? Welches Buch würdest du beispielsweise unseren Lesern als dein absolutes Lieblingsbuch empfehlen?

Von mir selbst? Ashuan – lest Ashuan, lasst euch nicht von dem Schreibstil verschrecken, taucht ein und erlebt Abenteuer.
Von anderen: Ich empfehle immer gerne Robin Hobb und ihre Weitseher-Trilogie. Das ist mit ganz knappem Vorsprung vor dem Lied von Eis und Feuer mein Lieblingsbuch. Ich liebe den Protagonisten und seine Reise einfach und ich denke, sie hat mich am meisten beeinflusst in der Hinsicht, dass auch ich meine Geschichten nach den Charakteren ausrichte und nicht anders rum.  

Ihre Geschichten

Die Ueberreuter-Erscheinung "Tanz der Feuerblüten"

Cover/Klapptext: Ueberreuter
"Tanz der Feuerblüten" ist das 7. Buch der Reihe "uebersinnlich", die bei der Ueberreuter Verlag GmbH erschienen ist. Seit dem Jahr 2017 begeistert Janna Ruth mit der Geschichte, die sie auf 100 Seiten niederschrieb und die als Ebook für 2,99€ erhältlich ist.

Buchvorstellungen sind immer etwas.. eigen, wenn man so will. Man kann so vieles im Netz über die Bücher nachlesen.
Doch was würde wohl der Autor der jeweiligen Geschichte darüber erzählen?

Janna Ruth hat sich dieser Herausforderung gestellt und für euch ein paar Worte, was euch in dieser Geschichte erwartet:

"Tanz der Feuerblüten ist ein Romantasy-Kurzroman, der ans alte japanische Kaiserreich um die Jahrtausendwende angelehnt ist und japanische Geschichte mit Elementarmagie vermischt. Wir folgen dem jungen Schwerttänzer Jinnan, der neu am Palast des Abendrots ist. Im Palast des Abendrots dreht sich alles um die Kunst. Je vergänglicher und kunstvoller ein Werk, desto besser. Alles Praktische ist verpönt, ebenso wie die Kunst des Feuers, welches als rein zerstörerisches Element gilt.
Jinnan verliebt sich in Ayaka, welche die fünfte Frau des Wasserprinzen ist, und während die beiden in eine verbotene Liebschaft stürzen, braut sich vor den Toren das Unheil zusammen, denn die Geister der Natur haben genug von den Machenschaften der Menschen.
Auch wenn es vordergründig um die Romanze zwischen Jinnan und Ayaka geht, ergründet der Roman das Gleichgewicht zwischen Natur und Zivilisation. Die Betonung liegt dabei auf Gleichgewicht, etwas, was beide Seiten in dem Roman erst erlernen müssen. Der Roman behandelt zudem eine Zeit, die mich schon seit über 15 Jahren fasziniert. Wer die Geschichte des Prinzen Genji kennt, dem ältesten Roman der Welt, wird hier viele Parallelen in der Gesellschaft finden. Wer also wie ich in Japan verliebt ist und ein wenig Magie in seinem Leben braucht, ist hier gut aufgehoben.

Die tänzerische Märchenadaption "Im Bann der zertanzten Schuhe"

©Märchenspinnerei
Hinter "Im Bann der zertanzten Schuhe" steckt der 5. Band der Märchenspinnerei, einer Autorengemeinschaft, die sich auf Märchen spezialisiert hat.
Veröffentlicht wurde die Geschichte am 13. Juni 2017 und ist bei eurem Lieblingsbuchhändler sowohl als Ebook (3,99€) als auch als Taschenbuch (12,99€) erhältlich.
Auch hier möchte ich euch nicht vorenthalten, was die Autorin selbst über die Geschichte sagt und auf was ihr euch ihrer Meinung nach einlasst:
"Als Märchenspinnerei haben wir das Ziel verfolgt, alte Märchen mit modernen Problematiken zu verbinden. In Im Bann der zertanzten Schuhe sind das die posttraumatische Belastungsstörung und Trauerverarbeitung. Es geht um Jonas, einen aus dem Krieg heimkehrenden Soldaten, den die Bilder aus dem Krieg noch immer verfolgen und es ihm unmöglich machen, ein normales Leben zu führen. In seinem neuen Job soll er herausfinden, wohin Sophie, die Tochter seines Arbeitsgebers, jede Nacht hin verschwindet und so folgt er ihr hinab ins DeModie, einen unterirdischen Nachtclub, der ihn mit seiner zauberhaften Ausstattung in seinen Bann zieht. Dort trifft er allerdings auch Luca, Sophies Tanzpartner. Dieser ist angeblich ein Prinz und verflucht.
Die Geschichte hat 2018 den SERAPH-Phantastikpreis für den besten Independent-Titel gewonnen, was mich wahnsinnig gefreut hat, denn ich finde es wichtig, auch innerhalb des Fantasygenres für Repräsentation zu sorgen und Themen wie mentale Gesundheit zu verarbeiten, natürlich ohne dabei aufdringlich und schulmeisterlich aufzutreten. Alle, die nun das Buch lesen wollen, muss ich aber eindringlich warnen: Das DeModie zieht auch die Leser in seinen Bann!"

Der Serienauftakt "Ashuan - Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?"

Cover/Klapptext: Janna Ruth
Seit Juli 2018 ist der Start der Serie erhältlich und seit dem schon sehr fortgeschritten, denn mittlerweile sind die ersten 5 Bände der ersten Staffel erschienen.
Alle 5 Bände sind als Ebook für 2,99 erhältlich und umfassen jeweils an die 320 Seiten.
Außerdem gibt es für Printliebhaber einen Sammelband für 14,99€, was ich besonders bei Ebook-Serien immer ziemlich cool finde, da jeder auf seine Kosten kommt, wenn man so will.
Doch worum geht es in der Geschichte überhaupt? Das habe ich natürlich auch die Autorin gefragt.
Sie sagt zu ihrem Herzensprojekt:
"2002 waren meine beste Freundin und ich bekennende Buffyfans und wollten etwas Ähnliches schreiben. Daraus ist schließlich Ashuan entstanden: eine Urban Fantasy-Serie, die zwar das Buffyfeeling mit sich bringt, aber doch etwas ganz Eigenes ist. Es geht um sechs Jugendliche im Harz, die einerseits verschiedene magische Fähigkeiten besitzen und andererseits ihren kleinen Ort vor Monstern und Dämonen schützen. An dieser Stelle verrate ich besser nicht, dass die Serie auf sieben Staffeln ausgelegt ist, in die Hölle absteigt, andere Welten entdeckt und den alles umfassenden Krieg der Welten auslöst, aber ich greife vor. Wir starten ganz gemütlich im Harz.
Das Besondere an Ashuan ist sicherlich der Schreibstil, der für viele ersteinmal ungewohnt ist, denn es ist als Drama und nicht als Roman geschrieben. Wer allerdings mit Harry Potter 8, Faust oder Shakespeare vertraut ist, wird sich auch hier gut zurechtfinden und allen anderen kann ich nur raten, probiert es aus: Fantastisches Kopfkino erwartet euch!"

Ich danke der lieben Janna für das tolle Interview! Ich hoffe, euch hat es genauso viel Spaß gemacht wie uns. 
Wenn ihr neugierig auf Janna Ruth geworden seid, könnt ihr hier auf ihrer Website vorbeischauen, um keine Neuerscheinungen zu verpassen. 



Eure Ann-Sophie

1 Kommentar:

  1. Hallo Ann-Sophie,

    also die Janna Ruth als Autorin sagt mir durchaus etwas, deshalb Danke für das noch Näher bringen.

    LG..Karin..

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