Was die Jugend liest: Amy Erin Thyndal und der Zweiteiler "Uprising"

Jugendbuch-Fans aufgepasst ... aber eigentlich auch "aufgepasst" an alles anderen. Denn heute ist bei meiner Aktion "Was die Jugend liest" wieder eine Geschichte dabei, sie als Genremix bezeichnet werden kann. Mich hat sie im vergangenen Jahr schon verzaubert, weshalb ich mich sehr freue, dass sie dabei ist ... Viel Spaß bei meinem heutigen Gast und ihrer Geschichte!

Willkommen in der Zukunft!

Titel: "Uprising - Die Legende der Assassinen 1"
Autor: Amy Erin Thyndal
Erscheinungsdatum: 29. August 2019
Format: Taschenbuch / Ebook
Preis 12,99€ / 3,99€
Seitenzahl: 206
Verlag: Dark Diamonds / Impress

Worum geht es?

**Wenn dein Beschützer zu deinem größten Feind wird**
Esmes Highlight des Tages ist es, jeden Morgen am Eingang des Empire State Building dem Security-Guard mit den Grübchen und den stechend silbernen Augen zu begegnen. Doch Atair ist kein gewöhnlicher Mensch. Von der Regierung geschaffen, gehört er zu einer Gruppe einzigartiger Soldaten, die nur einen einzigen Zweck erfüllen: leben, um zu dienen. Aber sie haben lange genug der Obrigkeit gehorcht! Die Soldaten beginnen eine Rebellion und Esme wird während des Gefechts ausgerechnet von Atair gefangen genommen. Der Mann, von dem sie eigentlich dachte, er würde auch etwas Besonderes in ihr sehen…

(Cover/Klapptext: Carlsen)

Der Jugendbuch-Status

„Uprising“, der erste Band der Legende der Assassinen, würde ich an der Schnittstelle von Fantasy, Young Adult und Jugendbuch positionieren. Esme als Protagonistin findet sich in den Wirrungen einer fiktiven, gewaltsamen Rebellion wieder, die zwar erdacht ist, aber doch für die Gesellschaft relevante Fragen aufwirft: Was macht einen Menschen zum Menschen? Wie weit darf Rache gehen? Was gibt uns das Recht, die „herrschende“ Spezies zu sein? Fragen, von denen ich hoffe, dass sich die Leser Gedanken darüber machen – es ist nicht wichtig, zu welchem Ergebnis der einzelne kommt, sondern dass man sich damit beschäftigt hat. Offene Fragen, wie sie für mich zu einem Jugendbuch dazu gehören.

Die Autorin im Interview

1. Würdest du dich unseren Lesern zu Beginn kurz vorstellen? Wer bist du? Was machst du, wenn du nicht gerade schreibst?

Hallo zusammen! Ich bin Amy Thyndal, Jugendbuch-Autorin, und wohne zurzeit in Boston. Seit 2016 bin ich Autorin und habe bei Dark Diamonds die Königselfen-Reihe und die Legende der Assassinen veröffentlicht. Hauptberuflich studiere ich Biochemie in Heidelberg, bin aber gerade für meine Masterarbeit in den USA an der Harvard Medical School. Mein liebstes Hobby neben dem Schreiben ist natürlich lesen, zu meinen Lieblingsautoren zählen Sabine Schulter, Jennifer Alice Jager, Ewa A. und Naomi Novik.

2. Wie hast du zum Schreiben gefunden? 

Ideen für Geschichten hatte ich eigentlich schon immer, ich musste nur lernen, sie aufzuschreiben. In der Schule durfte ich damals einen Ferien-Workshop für kreatives Schreiben besuchen, das hat mich überzeugt, dranzubleiben. Natürlich hat es dann noch ein paar Jahre gedauert, bis die Geschichten auch lesbar waren, aber inzwischen hoffe ich doch, dass sie es sind. 

©Anna Glatt

3. Warum schreibst du gerne Jugendbücher? Was fasziniert dich an der Zielgruppe so und was schätzt du daran besonders?

Jugendbücher beschreiben meist Phasen großer Veränderung, die sehr prägend für die Protagonisten sein können. Ich finde es faszinierend, die Entwicklung der Charaktere in meinen wie den Büchern anderen mitzuverfolgen, da sie sich oft erst selbst finden müssen und tatsächlich erwachsen werden. In Jugendbüchern können wir uns sicher auf dem eigenen Sofa mit Fragen beschäftigen, die für unser tägliches Leben relevant sind. Zwar werden sie oft auf eine überspitzte und vielleicht in der Fantasy auch abenteuerlichere Weise behandelt, aber gerade diese Metaphorik, das Runterbrechen dieser komplexen Fragen in den Kontext, reizen mich. Für die Zielgruppe können diese meiner Meinung Themen sehr bedeutend sein, oft wird sehr reflektiert darüber nachgedacht. Es macht Spaß, zu erfahren, was die Zielgruppe aus den Denkanstößen in Büchern machen kann und zu welchen Schlüssen verschiedene Leser kommen. 

4. Hast du selber gerne Jugendbücher gelesen? Oder generell gerne gelesen? Was waren deine beiden Lieblingsbücher?

Wieso die Vergangenheitsform? Ich lese nach wie vor sehr gerne Jugendbücher! Zugegebenermaßen würde ich meine Jugend auch noch nicht als vorbei bezeichnen, aber ich denke auch, es gibt viele Jugendbuch-Leser, die zwar äußerlich älter, aber im Geist jung geblieben sind! 

Ich liebe es, zu lesen, und es gibt einige Jugendbücher, zu denen ich immer wieder greife. Harry Potter ist einer der Klassiker, von dem ich nie genug bekommen kann. Ein anderes Jugendbuch, das mich kürzlich beeindruckt hat, war „Tal der Toten“ von Ria Winter. 

5. Was für eine Bedeutung haben Jugendbücher deiner Meinung nach? Warum sind sie wichtig?

Wie bereits erwähnt, reizen mich die Denkanstöße, die Diskussionen, die offenen Fragen. Meiner Meinung nach ist es für die Gesellschaft von großer Bedeutung, sich den schwierigen Fragen der heutigen Fragen zu stellen – Fragen, die man nicht innerhalb von 5 Minuten beantworten kann, sondern über die jeder selbst nachdenken und zu einem eigenen Entschluss kommen muss. Jugendbücher stellen diese Fragen in spannende Rahmenhandlungen verpackt und machen sie den Lesern zugänglich. Würde ich eine 500-seitiges Abhandlung über Heimatverbundenheit und Integration lesen? Vermutlich nicht. Aber z.B. „Das dunkle Herz des Waldes“ von Naomi Novik thematisiert die Frage, wie weit Heimat gehen darf, auf einprägsame Art und Weise, die auch mich nachdenklich gemacht hat. Wie weit kann man mich entwurzeln?, habe ich mich gefragt – eine Frage, die für viele Menschen von zentraler Aktualität ist. 

Ich hoffe, euch hat das Interview gefallen und ich konnte ein wenig eure Neugierde auf "Uprising" wecken. Mehr über die Geschichte erfahrt ihr hier (Amazon)! Dort könnt ihr sie euch in eurem Lieblingsformat direkt zulegen!