Titel: "Die Welle: Bericht über einen Unterrichtsversuch, der zu weit ging"
Autor: Morton Rhue
Erscheinungsdatum: 01. Februar 1997
Format: Taschenbuch / Ebook
Preis 8,99€ / 6,99€
Seitenzahl: 186
Verlag: Ravensburger Verlag
Heute habe ich eine Geschichte für euch, die viellicht nicht zu den neuesten zählt, aber doch zu den beeindruckendsten. Ich habe "Boot Camp", eine andere Geschichte von Morton Rhue damals in der Schule gelesen und fand sie ganz okay. Dass mir nun wieder Lektüre von ihm in die Hände fällt, die ebenfalls dem Literaturkanon angehört, war eher Zufall. Doch gerade als angehende Deutschlehrerin wollte ich es mal versuchen. Und ich war mehr als positiv überrascht ...
Worum geht es?
MACHT DURCH DISZIPLIN! MACHT DURCH GEMEINSCHAFT! MACHT DURCH HANDELN!
Wie entsteht Faschismus? Ein junger Lehrer entschließt sich zu einem ungewöhnlichen Experiment. Er möchte seinen Schülern beweisen, dass Anfälligkeit für faschistoides Handeln und Denken nicht etwas ist, das nur andere Menschen betrifft - Faschismus ist hier mitten unter uns und in jedem von uns. Doch die »Bewegung«, die er auslöst, droht ihn und sein Vorhaben zu überrollen: Das Experiment gerät außer Kontrolle. (Cover/Klapptext: Ravensburger)
Wie entsteht Faschismus? Ein junger Lehrer entschließt sich zu einem ungewöhnlichen Experiment. Er möchte seinen Schülern beweisen, dass Anfälligkeit für faschistoides Handeln und Denken nicht etwas ist, das nur andere Menschen betrifft - Faschismus ist hier mitten unter uns und in jedem von uns. Doch die »Bewegung«, die er auslöst, droht ihn und sein Vorhaben zu überrollen: Das Experiment gerät außer Kontrolle. (Cover/Klapptext: Ravensburger)
Meine Meinung
Cover:
Auch wenn Cover immer eine sehr subjektive Angelegenheit sind, verliere ich doch immer gerne ein Wort darüber. Mir persönlich gefällt die äußerliche Aufmachung des Buches sehr. Nicht nur, weil es gut zur Geschichte passt, sondern weil es auch Jugendliche anspricht mit der modernen Gestaltung.
Inhalt:
Faschistisches Handeln - ein geschichtlicher wie auch gegenwärtiger Themenkomplex, der jung wie alt oftmals unbegreiflich ist. Doch ist es selbst mit jedwedem geschichtlichen Wissen möglich, das zu begreifen? Darüber Bescheid zu wissen? Das Werk "Die Welle" von Morton Rhue ist vielleicht nicht an jeder Stelle geschichtlich perfekt, doch darüber maße ich mir nicht an zu urteilen. Was ich sagen kann ist: Ich war beeindruckt und bestürzt gleichermaßen. Die Geschichte erzählt nicht nur von den Verbrechen zur Zeit Nazideutschlands und ruft einem diese in Erinnerung, sondern zeigt mit dem von dem Lehrer Ben Ross zu weit gehenden Experiment ebenso, wie beeinflussbar gerade junge Menschen sind und welche Verantwortung Lehrer für ihre Schüler haben - wie groß die Verantwortung der gesamten Gesellschaft für diese Kinder ist. Was als kleines Experiment im Klassenraum begann, steigerte sich zu etwas durchaus Realistischem, dem keinem mehr Herr wurde. Ist das nach wie vor möglich? Durchaus und allein dafür sensibiisiert die Geschichte, die auf wahren Gegebenheiten beruht. Inhaltlich empfand ich es als sehr spannend wie auch abwechslungsreich geschrieben, sodass ich es nicht aus der Hand legen konnte und bis in die Nacht hinein las. Als positiv muss außerdem auch das angefügte Interview und die ab und an beigefügten Bilder herausgehoben werden, die einerseits interessant waren wie sie auch die Atmosphäre und Message verstärkte.
Charaktere:
Hinsichtlich der Charaktere kann ich sagen, dass man natürlich nicht allzu viel über die einzelnen Schüler erfährt. Das könnte die Kürze auch gar nicht leisten und wäre auch nicht notwendig, um sich von der Geschichte beeindrucken zu lassen. Mir hat es sehr gefallen, dass abwechslungsreiche und damit auch reale Individuen vertreten waren: Vom Außenseiter über das Sportass hin zum Rebellen oder zum aufmerksamen, kritisch denkenden Schüler. Auch deren Entwicklungen innerhalb der Geschichte erschienen mir authentisch und nachvollziehbar, weswegen ich nochmal mehr mitgefiebert habe. Hinzu kommt, dass ich vor allem die Lehrerfigur auch total spannend fand. Ich empfand es als sehr gut dargestellt, wie und über was er sich genau Gedanken macht, wenn es um seine Bewegung, "die Welle", geht. Oder eben wie er das gerade nicht tut. Für mich wurde den Charakteren gerade ausreichend Raum gegeben.
Schreibstil:
Morton Rhue zeigt meiner Meinung nach in "Die Welle" einen angenehm einfachen Stil. Am Anfang erschien es mir etwas stockend, was aber vorrangig daran lag, dass er seinen Stil den auftretenden Figuren anpasste. So merkte ich als Leser deutlich den Unterschied, ob ich die Schüler des Geschichtskurses begleitete oder gerade in den Kopf des Lehrers Ben hineinsah. Die Kürze des Buches zeigt außerdem, dass der Autor nicht der Schreiber großer Umschreibungen und Details ist, sondern eher auf Kürze und Prägnanz setzte, was ich als passend für die Geschichte empfand. Insgesamt trug auch der leicht zu lesende Stil sicherlich dazu bei, dass ich das Buch innerhalb von 3 Stunden verschlungen habe.
Fazit:
Pflichtlektüre hat es bei mir nicht leicht. Es gibt so viele tolle Geschichten - Warum sollten gerade die vorgegebenen gelesen werden? "Die Welle" ist jedoch eine Geschichte, die man wirklich gelesen haben muss. Und dass ich zu der Überzeugung komme, überrascht mich, denn ich war wirklich skeptisch am Anfang. Doch "Die Welle" erinnert nicht nur an Taten, die nie vergessen werden sollten, es zeigt uns auch die Gefahren auf, die auch heute noch keineswegs übersehen oder kleingeredet werden sollten. Morton Rhue konnte mich mit einer mitreißenden Geschichte im Rahmen einer tollen Aufmachung sehr fesseln und beeindrucken. Die Schwere, die die Geschichte, insbesondere für mich als angehende Lehrerin, hinterließ, folgt nur den beeindruckendsten Werken.
Auch wenn Cover immer eine sehr subjektive Angelegenheit sind, verliere ich doch immer gerne ein Wort darüber. Mir persönlich gefällt die äußerliche Aufmachung des Buches sehr. Nicht nur, weil es gut zur Geschichte passt, sondern weil es auch Jugendliche anspricht mit der modernen Gestaltung.
Inhalt:
Faschistisches Handeln - ein geschichtlicher wie auch gegenwärtiger Themenkomplex, der jung wie alt oftmals unbegreiflich ist. Doch ist es selbst mit jedwedem geschichtlichen Wissen möglich, das zu begreifen? Darüber Bescheid zu wissen? Das Werk "Die Welle" von Morton Rhue ist vielleicht nicht an jeder Stelle geschichtlich perfekt, doch darüber maße ich mir nicht an zu urteilen. Was ich sagen kann ist: Ich war beeindruckt und bestürzt gleichermaßen. Die Geschichte erzählt nicht nur von den Verbrechen zur Zeit Nazideutschlands und ruft einem diese in Erinnerung, sondern zeigt mit dem von dem Lehrer Ben Ross zu weit gehenden Experiment ebenso, wie beeinflussbar gerade junge Menschen sind und welche Verantwortung Lehrer für ihre Schüler haben - wie groß die Verantwortung der gesamten Gesellschaft für diese Kinder ist. Was als kleines Experiment im Klassenraum begann, steigerte sich zu etwas durchaus Realistischem, dem keinem mehr Herr wurde. Ist das nach wie vor möglich? Durchaus und allein dafür sensibiisiert die Geschichte, die auf wahren Gegebenheiten beruht. Inhaltlich empfand ich es als sehr spannend wie auch abwechslungsreich geschrieben, sodass ich es nicht aus der Hand legen konnte und bis in die Nacht hinein las. Als positiv muss außerdem auch das angefügte Interview und die ab und an beigefügten Bilder herausgehoben werden, die einerseits interessant waren wie sie auch die Atmosphäre und Message verstärkte.
Charaktere:
Hinsichtlich der Charaktere kann ich sagen, dass man natürlich nicht allzu viel über die einzelnen Schüler erfährt. Das könnte die Kürze auch gar nicht leisten und wäre auch nicht notwendig, um sich von der Geschichte beeindrucken zu lassen. Mir hat es sehr gefallen, dass abwechslungsreiche und damit auch reale Individuen vertreten waren: Vom Außenseiter über das Sportass hin zum Rebellen oder zum aufmerksamen, kritisch denkenden Schüler. Auch deren Entwicklungen innerhalb der Geschichte erschienen mir authentisch und nachvollziehbar, weswegen ich nochmal mehr mitgefiebert habe. Hinzu kommt, dass ich vor allem die Lehrerfigur auch total spannend fand. Ich empfand es als sehr gut dargestellt, wie und über was er sich genau Gedanken macht, wenn es um seine Bewegung, "die Welle", geht. Oder eben wie er das gerade nicht tut. Für mich wurde den Charakteren gerade ausreichend Raum gegeben.
Schreibstil:
Morton Rhue zeigt meiner Meinung nach in "Die Welle" einen angenehm einfachen Stil. Am Anfang erschien es mir etwas stockend, was aber vorrangig daran lag, dass er seinen Stil den auftretenden Figuren anpasste. So merkte ich als Leser deutlich den Unterschied, ob ich die Schüler des Geschichtskurses begleitete oder gerade in den Kopf des Lehrers Ben hineinsah. Die Kürze des Buches zeigt außerdem, dass der Autor nicht der Schreiber großer Umschreibungen und Details ist, sondern eher auf Kürze und Prägnanz setzte, was ich als passend für die Geschichte empfand. Insgesamt trug auch der leicht zu lesende Stil sicherlich dazu bei, dass ich das Buch innerhalb von 3 Stunden verschlungen habe.
Fazit:
Pflichtlektüre hat es bei mir nicht leicht. Es gibt so viele tolle Geschichten - Warum sollten gerade die vorgegebenen gelesen werden? "Die Welle" ist jedoch eine Geschichte, die man wirklich gelesen haben muss. Und dass ich zu der Überzeugung komme, überrascht mich, denn ich war wirklich skeptisch am Anfang. Doch "Die Welle" erinnert nicht nur an Taten, die nie vergessen werden sollten, es zeigt uns auch die Gefahren auf, die auch heute noch keineswegs übersehen oder kleingeredet werden sollten. Morton Rhue konnte mich mit einer mitreißenden Geschichte im Rahmen einer tollen Aufmachung sehr fesseln und beeindrucken. Die Schwere, die die Geschichte, insbesondere für mich als angehende Lehrerin, hinterließ, folgt nur den beeindruckendsten Werken.
Meine Bewertung
Ihr seid neugierig auf diese Geschichte geworden? Ich könnte es auf jeden Fall mehr als nachvollziehen. Hier (Amazon) könnt ihr sie euch zulegen.
Hallo liebe Ann-Sophie,
AntwortenLöschenkenne ich von meinen Jungs auch als Pflichtauswahlroman für den Deutschunterricht.
Irgendwie gruselig wie bestimmte Verhaltensmuster in einer Gruppe....Menschen/Gruppen verändern können....
LG..Karin...
PS: Der Autor hat eine eigenwillige, aber gute Art mit solchen Themen umzugehen...ein Amoklauf gehört auch zu seinen Themenkreis....nur als Anregung für mehr.....
Liebe Karin,
AntwortenLöschenich fand es auch in gewisser Weis gruselig könnte man sagen. Deswegen hat das Buch auch noch so lange nachgeklungen, weil es wirklich bemerkenswert und erschreckend war. D wird man sich seiner Verantwortung gleich viel bewusster.
Und vielen Dank für den Hinweis! Das schaue ich mir auf jeden Fall mal an.
Liebe Grüße und eine schöne Woche dir!
Ann-Sophie