Wenn man Gefühle erst einmal lernen muss zu verstehen ... Rezension zu "Zusammen sind wir unendlich"

Titel: "Zusammen sind wir unendlich"
Autor: Melissa Keil
Erscheinungsdatum: 22. März 2019
Format: Gebunden / Ebook
Preis 11,99€ / 16,99€
Seitenzahl: 320
Verlag: Carlsen Verlag

Heute habe ich für euch eine März-Neuerscheinung, bei der sich genaues Hinschauen vor allem für Fans des Hugendbuchbereiches lohnt. "Zusammen sind wir unendlich" ist vor kurzem erst im Carlsen Verlag erschienen und konnte mich durchaus verzaubern. Es ist eine Geschichte über eine junge Liebe und junge Charaktere, die den Leser auf ihren herausfordernden Weg mitnehmen. Wie mir die Geschichte insgesamt gefallen hat, verrate ich euch wie immer natürlich spoilerfrei.

Worum geht es?

Sophia ist ein Mathegenie voller Selbstzweifel - schließlich landen genug Wunderkinder unter der Brücke! Und ein Smalltalk-Gen hat sie auch nicht abbekommen. Nun zieht auch noch ihre Freundin Elsie, die einzige Person, die sie versteht, zum Studium in die USA: ewige Einsamkeit vorprogrammiert. Wäre da nicht Josh, der Hobby-Magier, der schon lange in Sophia verliebt ist. In einem Anfall von Mut steckt er eine Spielkarte in ihr Federmäppchen. Die Herz Zwei. Für Josh eine eindeutige Liebeserklärung, für Sophia ein Rätsel. Er muss also deutlicher werden; zum Beispiel mit einem Feueralarm …

(Cover/Klapptext: Carlsen Verlag)

Meine Meinung

Cover:
Das Cover hat mich auf die Geschichte neugierig gemacht. Ich entscheide bei meinem Lesestoff einfach nach dessen Gestaltung und hier habe ich genau das bekommen, was ich erwartet habe und das macht für mich ein gutes Cover aus. Es ist schlicht und lässt einen auf eine zarte Liebesgeschichte hoffen, was mir persönlich sehr gut gefällt.

Inhalt:
Die Liebe ist selten eine leichte Sache. Da würde Joshua sicher zustimmen. Seit jeher hat er Gefühle für Sophia und möchte ihr das nun endlich sagen. Doch Sophia ist in Liebes-, allgemein in Menschendingen, nicht immer einfach. Doch davon lässt er sich nicht abschrecken ... Melissa Keil erzählt in "Zusammen sind wir unendlich" eine besondere Liebesgeschichte, meiner Meinung nach. Joshua und Sophia sind zwei besondere Charaktere, die jeweils ihre Geschichte mitbringen und damit etwas neues kreieren. Im Großen und Ganzen empfand ich die Geschichte als sehr unterhaltsam und gut gestaltet. Ich empfand zwar manche Situationen als etwas übertrieben. Dennoch war es einfach berührend zu sehen, wie Joshua sich bemüht bzw. wie Sophia versucht, Menschen zu verstehen. Die Autorin hat wesentlich mehr thematisiert als "nur" die Liebesgeschichte zweier Jugendliche. Es ist wesentlich mehr als das und deshalb hat mir die Geschichte auch wirklich gut gefallen. Bis zum Ende habe ich zunehmend mit den beiden mitgefiebert und gefühlt.

Charaktere:
Jugendbücher sind oftmals ähnlich. Es sind ähnliche Liebesgeschichten, wo man sich auf jeden Fall sicher sein kann, was einen erwartet und dass es einem gefällt. "Zusammen sind wir unendlich" ist dahingehend eine besondere Geschichte meiner Meinung nach, denn vor allem die Charaktere sind besonders. Auf der einen Seite begleitet der Leser Joshua, einen Hobbymkagier, der zu der schüchternen Sorte Jungs gehört. Er faszinierte mich mit seiner niedliche und holprigen Art und Weise. Meiner Meinung nach kann man ihn nur gern haben. Ich fand es toll zu sehen, wie er sich ausprobiert und über sich und seine Nagst hinauswächst. Die Kapitel aus seiner Perspektive haben mir einfach Spaß gemacht und ich habe mich immer wieder drauf gefreut. Daneben ist Sophia sein ganzer Gegensatz. Sie fasst nur sehr schwer zu Menschen Vertrauen, kann sich nicht in andere Gefühlswelten hineinversetzen. Das macht sie zu einer sehr speziellen Person, mit der man es nicht immer leicht hat. Das hat die Geschichte für mich sehr spannend gemacht, denn das, was Joshua versucht, kommt bei Sophia natürlich nicht so wirklich an. Ich wurde letzten Endes nicht ganz mit ihr warm, was andererseits aber auch bedeutet, dass ihre Persönlichkeit gut erarbeitet wurde. Mir persönlich hat das jedoch nicht so gut zugesagt. Dennoch haben beide Persönlichkeiten die Geschichte sehr bereichert, denn beide hatten neben ihrer Gefühlswelt ihre eigenen Sorgen, was ebenso gut thematisiert wurde. Genauso fand ich die Nebencharaktere gut gewählt wie z.B. ihre einzelnen Familien und Freunde.

Schreibstil:
Melissa Keils Schreibstil empfand ich im Großen und Ganzen als sehr angenehm. Sie erzählt die Geschichte sehr fließend, sodass ich dem Fortgang der Geschcihte mit Freude gut folgen konnte. Nur an sehr wenigen Stellen empfand ich es ein wenig langatmig. Besonders gut an der Geschichte hat mir der Perspektivenwechsel zwischen Sophia und Joshua gefallen, denn der Autorin ist es gelungen, den Erzählstil in den jewiligen Kapiteln den Charakterzügen anzupassen. Ich habe es auch an den Worten gespürt, wen ich gerade begleitet habe und das finde ich wirklich super! Insgesamt stilistisch gelungen!

Fazit:
Wenn Individualität in all ihren Facetten aufeinander prallt und etwas emotional Berührendes entsteht. Insgesamt konnte mich die Geschichte über Joshua und Sophia überzeugen. Es hat Spaß gemacht, die beidem auf ihrem Weg zu begleiten und zu sehen, wie ihre Gefühle sich entwickeln und manchmal sie selbst überraschen. Mit Sophia wurde ich letzten Endes nicht gänzlich warm und an so mancher Stelle war es mir etwas zu viel. Dennoch kann ich die Geschichte auf jeden Fall empfehlen, weil es nicht nur eine Liebesgeschichte zwischen zwei Jugendlichen ist, sondern einiges darüber hinaus thematisiert. Eine mitreißende Geschichte, die mit einigen Schwächen für mich dennoch sehr besonders war.

Meine Bewertung

Konnte ich euch mit meiner Meinung neugierig machen? Damit "Zusammen sind wir unendlich" zu eurem neuen Lesestoff wird, braucht ihr nur hier (Amazon) zu klicken und es ist fix bei euch Zuhause. Lasst euch von Joshua verzaubern ;)